Vom 12.4. bis 18.4. fanden in der Jugendherberge in Rothenburg die
Landesjugendeinzelmeisterschften in den Altersklassen U10 bis U18 statt. Von der
Schachgemeinschaft Königslutter nahm Justus Kindemann an dem Turnier in der
Altersklasse U10 teil. Nachdem Justus sich im letzten Jahr bei der Landesmeisterschaft mit dem 8. Platz begnügen musste hatte er für sich die Heraussforderung ausgesprochen: Im nächsten Jahr werde ich Landesmeister! So hatte er bereits auf der Bezirksmeisterschaft mit dem 2. Platz ein Ausrufezeichen gesetzt und sich durch verschiedene Turnierteilnahmen und Training auf die Landesmeisterschaft vorbereitet. Und es hat sich gelohnt!

Justus startete als Mitfavorit ins Turnier, er war nach Alexander Subenko von den Schachfreunden St. Johannes Spelle auf Platz 2 gesetzt. In den ersten drei Runden holte er die erwarteten,ersten Punkte. In Runde 4 spiele er dann gegen Magnus Öngün von den Braunschweiger SF, den einzigen weiteren Spieler im U10 Turnier aus dem Braunschweiger Schachbezirk, der in der 3. Runde den an 1 gesetzten Alexander Subenko besiegt hatte. Auch diese Partie konnte Justus für sich entscheiden. Erst in der 5. Runde gab er gegen Leonard Bartels vom Stader SV einen halben Punkt ab. Damit waren Justus und Leonard punktgleich und führten das Turnier an.
Es folgten spiele gegen Arsenij Fendel und schließlich Aleander Subenko. Während Justus sich gegen Arsenij in die Partie zurückkämpfen konnte und diese schließlich gewann, blieb es gegen Alexander beim Remis. Somit führte Justus nun das Feld mit einem halben Punkt Vorsprung an, da Leonard Bartels seine Partien in den Runden 6 und 7 leider verlor. Die 8. Runde endete eher langweilig, weil sich alle Konkurenten um den Turniersieg ein Remis leisteten. In der 9. Runde gab es für Justus und seinen Verfolger einen weiteren Sieg, sodass sich für sie nichts änderte. Dafür konnte sich Justus Klages vom SC Aurich mit einem Sieg gegen Benjamin Hobbie vom SC Schwarzer Springer Bad Zwischenahn auf den 3. Platz vorschieben. Platz 2 und drei lagen somit einen halben Punkt hinter Justus Kindemann.
Dann wurde es nochmal spannend. In der 10 Runde musste Justus Kindermann gegen Hendrik Elias Lehner antreten. Hendrik ist einer der Jüngsten im Turnier und hätte auch in dr U8 spielen können, genauso wie Alexander Subenko. Und hier verrechnete Justus sich, als er in ein Bauernendspiel abwickelte das Hendrik dann für sich entschied. Da Alexander seine Partie gegen Benjamin Hobbie gewinnen konnte und auch Arsenij Fendel gegen Justus Klages erfolgreich war, gab es vor der letzten Runde einen Wechsel an der Tabellenspitze. Justus Kindermann rutschte auf Rang 2 ab und war auch noch punktgleich mit Arsenij Fendel auf Platz 3. und Alexander Subenko übernahm die Führung. Mehr Spannung konnte es nicht mehr geben, zumal sich nur die ersten beide Plätze für die Deutsche Meisterschaft qualifizieren!
Justus Kindermann musste in der letzten Runde gewinnen und darauf hoffen, dass Alexander Subenko nicht gewinnen würde. Justus trat in der letzten Runde gegen Juian Bork vom Schachzentrum Bemerode an und Alexander Subenko gegen Hendrik Elias Lehner, ausgerechnet gegen denjenigen, der gegen Justus gewonnen hatte! Was für eine unglaubliche Konstellation!
Am Ende war das Glück auf der Seite von Justus, der bereits kurz nach der Eröffnung einen Materialvorteil realisieren konnte und miterleben durfte, wie Hendrik seinen Konkurenten am Nachbarbrett mit einem Matt ausschaltete. Da der drittplatzierte Arsenij Fendel ebenfalls gewann, gab es nun zwei punktgleiche Anwärter auf den Titel. Ein einziger Buchholzpunkt enschied schließlich, dass Justus Landesmeister wurde, und Arsenij als Zweitplatzierter ebenfalls das Ticket zur Deutschen Meisterschft lösen konnte. Alexander Subenko wurde dritter und kann sich ein wenig damit trösten, dass er durch einen Turniersieg eines SKT Turniers bereits die Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft in der Altersklasse U8 erlangt hatte.
Es war ein hart umkämpftes Turnier und man kann mit Fug und Recht behaupten, dass jeder der drei Kontrahenden den Turniersieg verdient hätte. Sie haben alle drei ein überragendes Turnier gespielt. Nur hatte Justus diesmal das quentchen Glück auf seiner Seite. Die Schachgemeinschaft Könisglutter freut sich für ihren Landesmeister und ist stolz auf seine Leitung.